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Dietmar Kirves: Kommentar
Shoah und Pin-Ups: Der NO!artist Boris Lurie
von Reinhild Dettmer-Finke und Matthias Reichelt (2006)
Ein Film ueber einen alten Mann, der in seiner Krankheit im hohen Alter
zu einer Filmografie ueberredet wurde.

Es fehlen jegliche Informationen ueber die Mitbegruender der NO!art-Bewegung Sam Goodman und Stanley Fisher, durch die und mit denen er erst als NO!art-Kuenstler bekannt wurde. Ebenso fehlen Informationen über seine ehemalige Freundin und Galeristin Gertrude Stein, die ihn gefoerdert hat, den Galerist Janos Gat, der die letzten Ausstellungen von ihm in New York organisierte, und seine vielen Freunde, die er zur NO!art-Bewegung motivierte.

Es fehlt auch jegliche Information ueber die NO!art-Seite, die mit seiner finanziellen Unterstuetzung seit dem Jahre 2000 im Internet betrieben wird. Siehe www.no-art.info. Dort gibt es bereits informative Filme über Boris Lurie als Videostream zu sehen, wie der von Amikam Goldman NO!art Man und den von Naomi Tereza Salmon optimistic — disease — facility.

Es gibt keinen Hinweis über sein poetisches Werk Geschriebigtes-Gedichtigtes, das in einem umfangreichen Buch anlaesslich seiner Ausstellung in der Gedenkstätte Weimar-Buchenwald veröffentlicht wurde. Im kuenstlerischen Werk von Boris Lurie gibt es nur vereinzelte Werke, die das Thema Shoah und Pinup beruehren und keinerlei bildhafte Beziehung zum Irakkrieg.

Sein Werk ist vielmehr geprägt von dem Motto, dass "NO!art die strategische Kreuzung ist, auf der sich kuenstlerische Produktion und gesellschaftlich-kulturelle Aktion begegnen". Es erweist sich hier mal wieder, dass Filmer, die Zugang zu oeffentlichen Veranstaltungsplaetzen haben, Dokumentationen lancieren können, die nur bruchstueckhaft ein Bild von einer Person zeichnen, das nicht der Wirklichkeit entspricht. Warscheinlich handelt es sich hier um Trittbrettfahrer auf der Holocaust-Schiene. Was soll das eigentlich heissen: Shoah und Pinup? Laesst sich solch ein Thema so billig abhandeln?

Leider kann Boris Lurie zu diesem Film nichts mehr sagen, da er schon des laengeren nicht mehr kommunizieren kann und sich im Krankenhaus befindet.

Publiziert in: Berlin-ist | BLOG, 20.04.2007 [http://berlin-ist.de/index]

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DIETMAR KIRVES: Geboren 1941 in Fürstenwalde/Spree. Seit 1964 Mixed-Media Arbeiten mit Filmen, Fotos, Musik, Skulpturen und Environments. Gründete 1970 in Düsseldorf die mediacontact agency mit der Zielsetzung der gesellschaftlichen Relevanz von Kunstinformation und Mediaforschung. Stieg 1975 aus der herkömmlichen Kunstszene aus. Arbeitet seit 1978 zusammen mit Boris Lurie an der Fortsetzung der NO!art-Bewegung. Lebt in Berlin.  mehr

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